- Aktuelle Seite:
-
Start
-
Urlaub mit Hund
- Fehmarn Ostern 2012
Nach der Aufzucht unseres F-Wurfes in diesem Winter und viel Arbeit in den Wochen danach, sehnten wir uns nach einem erholsamen Urlaub, bei dem die Prioritäten auf Schlafen, Lesen, gut Essen und schöne abwechslungsreiche Spaziergänge lagen.
Auf Fehmarn haben wir dies alles gefunden!
In einem wunderschönen Ferienhaus in der Ortschaft Neujellingsdorf nahe Lemkenhafen bezogen wir eine von zwei tollen, hundefreundlichen und hundegeeigneten Ferienwohnungen in einem Ferienhaus, welches einen hundesicher eingezäunten Garten hat, in dem man die Hunde bedenkenlos laufen lassen kann. Vermietet wird dieses Ferienhaus von Annette Fröschle, der Hovawartzüchterin an der Aich. Infos darüber findet man hier.
Auf unseren Spaziergängen: Adler
Weil es noch früh im Jahr war und die Saat noch niedrig stand, konnten wir direkt vom Haus weg mit den Hunden am Rande der Felder kilometerweit spazieren gehen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Hunde wildsicher sind - es gab keinen Spaziergang, an dem uns nicht wenigstens zehn Hasen und Rehe vor der Nase herum flitzten und diverse Fasane aufflogen. Familienintern heißt die Insel seither Rehmarn. Höhepunkt war ein kaum 50 Meter entfernt auf dem Feld sitzender Adler, der sich ungerührt seine Beute einverleibte.
Wegen der niedrigen Saat konnten wir auch herrlich unsere Fährtenübungen mit Fianna absolvieren, die somit zwar noch nicht fährtensicher, aber bereits winderprobt ist.
Jeden Tag gönnten wir uns einen ausgedehnten Spaziergang am Meer - das war ja einer der Gründe weshalb wir hier waren. Da Fehmarn nicht sehr groß ist, mussten wir nie länger als 15 bis 20 Minuten fahren, um an einen der Strände zu kommen, die alle ihren eigenen Charme und Reiz haben. Zu dieser Jahreszeit waren wir hier oft alleine oder trafen auf den Spaziergängen nur wenige Menschen an.
Die Hunde konnten sich überall problemlos frei bewegen und ins Meer gehen. Fianna fand die vereinzelten, bis zur Hüfte im Wasser stehenden Menschen sehr seltsam und ließ sie nicht aus den Augen. Für unsere beiden "alten Damen" war das alter Käse - haben wir doch auch zu Hause an der Mangfall oft genug Fischer mit ihren Gummihosen im Wasser stehen. Aber bislang hatte Fianna da noch wenig Erfahrungen sammeln können.
Am Strand gibt es in den Steinen und im Sand für Hunde natürlich unendlich viel zu entdecken: Muscheln, tote Krabben, Seetang und natürlich diversen Müll, den es zu untersuchen gilt. Fianna hat alles gefunden und uns auch alles gebracht - schließlich sollten wir auch was von ihren Schätzen abbekommen.
Franzi und Fianna beim Ballspiel am Meer
und Anouk mit sich und der Welt zufrieden
Franzis Leidenschaft ist Wellen jagen. Ewigkeiten kann sie bellend ein paar Schritte ins Meer stürzen, in die Wellen beißen, und wenn sie meint, es den Wellen ordentlich gezeigt zu haben und zufrieden abdreht, klatscht ihr die nächste Welle über den Allerwertesten - und schon geht das Spiel von vorne los.
Für Anouk sind die Dünen Anfang, Ende und Sinn allen Daseins - da wird unser Hund zum einsamen Wolf, streicht völlig losgelöst vom heimischen Alltag durch die Dünenlandschaft, nimmt jeden Kaninchenbau in Augenschein und bekommt einen komplett entrückten Gesichtsausdruck. Hier umfallen und sterben wäre für sie die zweite Wahl nach einem stilvollen Tod im Ärmel eines Schutzdiensthelfers.
Nach diesen Spaziergängen versanken unsere drei Hunde glücklich und zufrieden in einem tiefen und traumreichen Schlaf. Die Welt ist schön.
Somit konnten auch wir den restlichen Tag mit Müßiggang füllen: wir haben viel gelesen und noch mehr geschlafen. Unverzichtbar war aber der (fast) tägliche Besuch im Hafen von Burgstaaken, wo man herrlich frischen Fisch direkt vom Kutter oder im Fischladen kaufen kann. Hier haben wir uns oft mit Fisch eingedeckt und abends schön und lecker gekocht.
Wer keine Lust zum Kochen hat - Restaurants gibt es auf Fehmarn mehr als genug. Durch einen Tipp von Annette sind wir gleich beim ersten Mal im Nachbarort Landkirchen im Restaurant Dat Ole Aalhus gelandet - und davon auch fast nicht mehr losgekommen. So leckeren Fisch wie dort gibt es selten, aber vor allem sind die Portionen so gewaltig, dass selbst ausgehungerte Seebären zu tun haben, den Berg zu bewältigen. Doch die Quantität geht in diesem Haus nicht zulasten der Qualität. Um dieser Speisenkarte die gebotene Ehre zu erweisen, hätten wir noch zwei Wochen bleiben müssen. Aber was nicht ist, kann ja noch ein andermal werden. Dat Ole Aalhus können wir uneingeschränkt weiterempfehlen. Auch der Goldene Anker im Hafen von Burgstaaken ist einen Besuch wert; dort geht es deutlich bodenständiger und rustikaler zu, aber keineswegs schlechter. Wer dann noch nicht satt sein sollte, kann sich gleich nebenan im Cafe Kontor mit Kaffee und Kuchen abfüllen bis die Nähte platzen.
Franzi mit Freundin Danuwa - danke Annette für das tolle Bild
Besonders gefreut hat uns, dass eine Woche unseres Urlaubs die zweite Ferienwohnung von den Vermietern Annette und Harald Fröschle mit Sohn Tim bewohnt war. Auch Annette hat sich aus ihrem letzten Wurf eine Hündin behalten, und die zwei Youngsters mit gerade mal sechs Wochen Altersunterschied haben in dieser Woche den Garten einmal umgepflügt. Unermüdlich zogen sie ihre Kreise und trieben ihre Spiele bis zum Umfallen.
Da sich unsere erwachsenen Hündinnen nicht kannten, wurde ein mobiler Schafzaun zwischen den zwei Wohnungen quer durch den Garten gespannt und so musste keiner von uns Sorge haben, dass es zu unerfreulichen Begegnungen kommen könnte. Eine gute und sehr nützliche Lösung, die von den erwachsenen Hunden anstandslos akzeptiert wurde, aber die zwei Nachwuchsdamen, Danuwa und Fianna, hatten sofort raus, wie man bei ihrer Größe den Zaun unterlaufen und auf die andere Seite zur Freundin gelangen kann. So war für alle bestens gesorgt.
Für uns war es ein rundum gelungener Urlaub. Der einzige Wehrmutstropfen waren die durchgängig tiefen Temperaturen. Wir hatten im Schnitt zwischen 3° und 7°, zwischendurch auch mal 0°, mit einem stetigen Wind, der die gefühlte Temperatur noch weiter in den Keller schickte. Ja, sogar geschneit hat es einmal, oder sollten wir besser sagen: geschneeregnet? Dafür hat es aber auch nur an einem einzigen Tag durchgeregnet. Sonst hatten wir täglich einen Mix aus Sonne und Wolken. Aber für solche Wetterlagen ist man nicht nur als Ostseeurlauber, sondern auch als Hundebesitzer bestens ausgerüstet. Wir haben nicht geklagt und können jedem empfehlen: ein Urlaub in Fehmarn ist eine runde Sache – wenn einem nicht nach Rummel und Remmidemmi ist. Und bei den Fröschles lässt es sich gut weilen.